Intrapreneur vs. Entrepreneur – Unterschiede & Gemeinsamkeiten?

Als Leser meines Blogs weißt Du, was ein Entrepreneur ist. Doch was ist ein Intrapreneur? Und was genau unterscheidet diese beiden Typen von „normalen“ Angestellten?

Vorweg, der Hauptunterschied zwischen den meisten Arbeitnehmer-Rollen und unternehmerischen Menschen, sowohl Intrapreneure wie Entrepreneure, ist ihre Einstellung gegenüber Risiko und Misserfolg. Während Angestellte tendenziell eher auf Sicherheit, Stabilität und persönlicher Karriere-Entwicklung im Rahmen des Möglichen aus sind, sind Intrapreneure und Entrepreneure bereit, größere Risiken einzugehen und ihre Visionen für das große Ganze umzusetzen.

In ihrem Denken ist das Projekt-Ergebnis bzw. gar die Transformation des ganzen Unternehmens ein fundamental anderer IST-Zustand als der aktuelle. Das bedeutet auch, dass sie oft scheitern werden.

Rendite und Risiko gehören immer zusammen, sind zwei Seiten der Medaille. „Free Lunch“ gibt es nicht (nachhaltig)!

Was ist ein Intrapreneur?

Intrapreneure sind Angestellte, die innerhalb eines Unternehmens neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln und umsetzen. Vorteil: man verdient sicher ein Gehalt, idealerweise zusätzlich incl. eines Bonus oder Anteil am erfolgreich entstandenen Kunden-Service oder -Produkt.

Ein Intrapreneur bewegt die Firma zum Kunden hin! Er schafft mehr oder innovativen Nutzen für Bestands-Kunden bzw. neue Zielgruppen.

Wer lediglich intern Prozesse verbessert, Abteilungen transformiert oder horizontale Funktionen (z.B. HR) aufbaut – was alles natürlich ebenso eine Mammut-Aufgabe sein kann – ist ein Manager. Aber kein Intrapreneur! Dazu bedarf es den unmittelbaren Kunden (extern).

Meistens findet sich daher ein Intrapreneur in der Rolle eines Business Developers, Head of New Business, am besten als Geschäftsführer eines (autarken) Spinn-Offs.

Intrapreneurial People haben die Vision, das Unternehmen voranzutreiben. Dabei setzen sie ihre eigene Kreativität und Initiative ein. Aber kein eigenes Geld. Im Feuer steht die Reputation und Aufstiegs-Möglichkeit.

Daher arbeiten sie hart daran, ihre Ideen zum Erfolg zu führen. Ownership ist hier das Stichwort. Sie brauchen Freiheiten und Budget.

Ohne Mampf keinen K….

Meine dringende Empfehlung für Intrapreneure: wenn Du keine Ressourcen zugesichert bekommst, ist die Niederlage vorprogrammiert. In jedem Fall wirst Du Dich über die Zeit verkämpfen und Energie verlieren, die Du dann für das Folge-Projekt nicht mehr zur Verfügung hast. Am besten hast Du vor Antritt des Projektes ein fest vereinbartes Budgets schriftlich committed bekommen. Und zwar in ausreichender Höhe, dem Anspruch und Erwartungshaltung der Entscheider an die erhoffte Rendite entsprechend. Kämpfe daher unbedingt vor Projektbeginn mit allen Mitteln und hart dafür, haltbare Budget- und Ressourcen-Zusagen zugesichert zu bekommen – das ist letztendlich im Sinne aller. Man muss sich damit selbst und die Führung vor sich selbst schützen.

„Ohne Mampf kein Kampf“, wie es beim Militär so schön heißt.

Im Gegenzug hat man dann auch die Verantwortung, wenn man das Vertrauen (in Form von Budget) gewonnen hat. D.h. für Niederlagen voll einzustehen ist Pflicht!

Intrapreneure brauchen auch die Bereitschaft, sich von Projekten zu verabschieden, wenn sie nicht aufgehen und wenden sich einem neuen herausfordernden Vorhaben zu.

Wichtig: ein Intrapreneur hat unbedingt den Kontext des Unternehmens zu berücksichtigen. Das bedeutet, dass jener zuerst intern für sein neues Vorhaben werben und Supporter in der oberen Führungs-Riege begeistern muss. Das schränkt selbstredend das Portfolio der Projekt-Potentiale mit sehr hohem Risiko, großem Ressourcen-Verbrauch und langen Laufzeiten erheblich ein.

Selbst wenn ein Intrapreneur ein tolles Projekt bekommen oder sich erkämpft hat, so muss bedacht werden, dass die meisten Unternehmen nach einem, mindestens jedoch nach dem zweiten oder dritten gescheiterten Projekt, Deine Person in Frage stellen – um es freundlich auszudrücken.

Ein Intrapreneur bleibt unternehmerisch, zur Not in einem anderen Unternehmen.

Intrapreneur ist daher nur, wer wieder aufsteht, ein neues Risiko-Projekt auf sich nimmt, anstatt wieder in die Linie zu gehen. D.h. selbst wenn ein Projekt grandios gescheitert ist. Denn als Person ist man nicht gescheitert – man hat gelernt und kann das neue Wissen in neuen Vorhaben beweisen.

Intrapreneur ist man nicht, man wird es im Laufe mehrerer unablässiger, gescheiterter Versuche.

Gescheitert ist man erst, wenn man sein Wissen und Können nicht mehr vollumfänglich einsetzen und weiterentwickeln kann, weil man die Energie und den Mut verloren hat.

Entrepreneure

Nochmals kurz zum Vergleich, Gründer dagegen sind unabhängige Unternehmer, die ihr eigenes Geschäft starten und aufbauen – unter vollem eigenen Risiko, aber eben auch durchdringender Hoheit. Sie wollen ihre eigene Kreativität und Initiative nutzen, um potentiellen Kunden einen hohen Mehrwert zu liefern.

Entrepreneure nehmen das höchste Ausfallrisiko auf sich, um ihre Ideen umzusetzen und selbstbestimmt entscheiden zu können. Dafür sind sie auch bereit, ihre Pläne zu ändern und neue Wege zu gehen, wenn ihre ursprünglichen Pläne nicht funktionieren. Der sog. Pivot, das Ändern der Geschäfts-Idee oder des -Modells ist Standard und die Regel.

Was verbindet beide Rollen?

Eines haben Intrapreneure und Entrepreneure gemeinsam: Sie sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, um Nutzen für die Welt oder ihre Kunden zu schaffen. Sie denken ständig über neue Ideen nach und arbeiten hart daran, sie umzusetzen. Ob nun die eigenen Träume oder die des Firmen-Inhabers.

Die entscheidende Gemeinsamkeit beider gegenüber den meisten Angestellten ist, dass sie sich von Rückschlägen nicht aufhalten lassen und, das große Ganze im Sinn habend, es sofort erneut angehen. Eine taktische Pause ist natürlich manchmal sinnvoll, sollte dem Intrapreneur jedoch nicht als Ausrede dienen.

Denn jeder unternehmerisch denkende und entsprechend handelnde Mensch weiß aus Erfahrung:

es braucht viele kleine und größere Misserfolge, bis man so gut ist und auch mal das Glück erzwungen hat, einen Treffer zu landen!

Das ist nicht mit einem, zwei oder sogar drei gescheiterten Projekten oder Startup-Versuchen getan – es sei denn man hat einen Lucky-Punch errungen. Das ist nicht die Norm. Es gibt immer auch Lotto-Gewinner. Das hilft einem aber nicht, wenn man nicht dazugehört.

Entre- oder Intrapreneur ist man folgerichtig, wenn man wieder aufsteht und weitermacht. Das kann auch bedeuten die Seiten zu wechseln. Entweder startet der Intrapreneur sein eigenes Venture. Oder der Entrepreneur wird zum Intrapreneur in einer Firma, um dort Impact zu generieren und neue Kompetenzen zu erlangen.

Bedenke, Du musst auch der Typ dafür sein! Man ist es, spürt es zumindest, oder ist es eben nicht!

Erfolgreicher Entrepreneur zu sein ist 10x schwerer als erfolgreiches Intrapreneurship. Intrapreneure haben es aber auch mind. 2x schwerer als die meisten Angestellten. Bei Erfolg ist die Rendite jedoch entsprechend.

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