Teil 2: AI-Revolution – die Konsequenzen für mich, Dich, die Welt…

Im Teil 1 „Die AI-Revolution wird die meisten Startups & Jobs killen!“ ging es um die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und welche Effekte das auf Gründer haben wird.

Nachdem einige Wochen vergangen sind, möchte ich einen Recap meiner Eindrücke geben, was in der Zwischenzeit passiert ist und welche Konsequenzen (ich für mich persönlich) daraus ziehe bzw. welche Geisteshaltung ich Dir empfehle.

KI krempelt die Wirtschaft um

Eine meiner Thesen ist, dass sich fast alle Geschäftsmodelle durch AI nicht mehr lange halten können. Wo ein Unternehmen früher noch mit einem bestimmten Produkt oder Dienstleistung mehrere Jahrzehnte Geld verdienen konnte, kann sich dies künftig in manchen Bereichen auf wenige Jahre oder gar Monate verkürzen.

Daraus folgt für mich beispielsweise, dass Google tot ist! Ja richtig gehört. Ich glaube die Suchmaschine (d.h. nicht Alphabet als Ganzes) ist ein Relikt des letzten Jahrzehnts und von nun zum Abstieg verdammt. Wie schnell dies in den nächsten Jahre geschehen wird mag ich nicht zu prognostizieren. Wer jedoch GPT nutzt, der braucht Google nicht mehr. Schlimmer noch, Google wirkt wie ein Oldtimer, der keine relevanten Inhalte ausspuckt. Selbst wenn Google Bard erfolgreich sein sollte, es ist schwer vorstellbar, wie sie damit die hunderte Milliarden Umsätze weiter erwirtschaften wollen, wenn sie nicht mehr alleiniger Monopolist sind. Suchmaschine als Winner-takes-it-all Geschäftsmodell stirbt über die Zeit aus!

Eine zweite unfassbare Zahl, die ich diese Woche von einem Influencer für Developer in einem Video gesehen habe:

41% des weltweit committeten Codes in GIT (Developer laden nahezu alle ihre Codes in GitHub/GitLab hoch) wurden im letzten Monat von GPT geschrieben. Prognose: in fünf Jahren gibt es keine Developer mehr!

Es scheint selbst für lukrative Jobs und Könner die Zeit angebrochen, die ganze Existenzen aushebeln kann. Die Pferde-Kutscher konnten sich das vermutlich auch nicht vorstellen als das Auto die Mobilität revolutionierte.

Wissen ist nutzlos – selbst Können ist unter Attacke!

Die Zerstörung der Jobs wird in Wellen passieren. Zuerst werden nicht mehr so viele Fachkräfte benötigt, denn die verfügbaren werden produktiver. Ein Entwickler kann mit GPT oder ähnlichen KI-Tools einfach 20mal mehr Code „schreiben“. Dann beginnt der Stellenabbau. Wenige fähige Experten, die gleichzeitig sehr kreativ sind und wahre Prompt-Engineers, verbleiben in ihren Arbeitsverhältnissen oder bekommen Aufträge.

Wissen im Kopf zu haben wird im KI-Zeitalter wertlos. Standen Menschen mit Allgemeinbildung, starkem Erinnerungsvermögen und der Kompetenz „gewusst wer“ bis Ende des letzten Jahrhunderts hoch im Kurs, so waren jene die letzten 20 Jahre schon nicht mehr so gefragt. Schließlich war Google das Telefonbuch zum Wissen der Welt – „gewusst wo“ für jedermann.

Nun ist nicht nur Know-how irrelevant geworden, sondern auch die Verknüpfung, bis hin zum kreativen Schaffen. Die KIs sind heute schon im kombinatorischen Denken 99,9% und in vielen Outputs (z.B. Bilder) fast allen Menschen überlegen – und alle paar Monate beschleunigt sich dies exponentiell.

Ich kenne einige Leute, die meinen „ich hab GPT mal ausprobiert, aber der Output war nicht so gut“. Glaub mir, wenn Du Prompten kannst, findest Du in GPT das Nummernschild Deines Autos!

Ein Prompt-Crafter ist wie jemand, der die KI so manipulieren kann, dass sie (vergleichbar wie ein Hypnotiseur) das Wissen aus ihrem Unterbewusstsein preisgibt und die künstlichen Sperren überwindet.

Coaching ist am Ende!

Konkret heißt das für mich selbst, dass etwas zu wissen und dieses zu vermitteln kaum einen Vorteil mehr für andere darstellt.

Meine Vermutung ist, dass in den nächsten Jahren das Coaching – größtenteils auch die Beratung – massiv unter Druck geraten wird. Jede KI wird auf Basis von Mustern Menschen schneller und besser lesen können als ein Siegmund Freud. Mit Coaching Geld zu verdienen sehe ich als Auslaufmodell.

Daher habe ich persönlich beschlossen, dass meine Unterstützung für Gründer weniger die Wissensvermittlung sein wird. Ich werde nur noch konkrete Werke und Ergebnisse abliefern.

Als Folge daraus werde ich nicht mehr als Gründer-Trainer aktiv sein – nur noch reaktiv.

Wer konkrete Fragen zum Thema Startup hat, ist bei GPT besser aufgehoben als bei Coaches, in Podcasts oder Büchern, usw.

Ich werde diesen Blog und mein Gründer-Trainings Angebot weiter zurückfahren. Im Gegenzeug helfe ich seit Anfang diesen Jahres kleinen Startups im B2B-Vertrieb, damit diese schnell auf 10x Umsatz kommen. Zielgruppe sind Startups ohne Investoren, mit guten Umsätzen (mind. 100k€ letzte 12 Monate), nur (Software-)Produkte, bei schon erfolgtem Product-(Market-)Fit.

Was bedeutet die KI Entwicklung für Dich?

Meine Schlüsse habe ich schon gezogen. Doch es ist wie immer im Leben eine Wette. Welche Du eingehen sollst, ist Deine Entscheidung. Sich über die eigene Zukunft im Kontext der KI Gedanken zu machen rate ich Dir dringend an.

Ich möchte darauf hinweisen, dass KI nicht jeden sofort treffen wird. Ein Senior Developer oder Jahrzehnte-erfahrener Coach, der wirklich top ist und sich einen Namen gemacht hat, wird vermutlich auch die paar Jahre bis zu seiner Rente Aufträge erhalten. Mein Punkt ist aber, jener ist dann eben nur einer von zehn. Und irgendwann einer von hundert, usw.

Die KI-Evolution kann auch noch viele Jahre brauchen, um negativen Einfluss auf Dich zu haben, wenn überhaupt. Und klar ist auch, wer sich verunsichern lässt und Angst hat, wird a) unglücklich und b) handlungsunfähig was wiederum a) begünstigt.

Meine Empfehlung an Dich: komm ins Handeln, nutze GPT & Co intensiv, mache viele kleine Projekte zu Ende, werde flexibel und lebe Kreativität im Kleinen aus. Je mehr Kompetenzen Du dabei entwickelst – weil Du kleine Projekte immer fertig machst – desto mehr kannst Du das Neue durch Verschränkung Deines Könnens finden und ein ruhiges Gemüt entwickeln.

Fest steht, KI wird das Selbstbewusstsein von vielen Menschen massiv drücken. Zukunftsängste werden eher zu- als abnehmen. Man frage heute einen Texter oder Maler, der zugeben muss, dass GPT bzw. Midjourney (bald) weit besser ist, wie er selbst.

Doch was ist Selbstbewusstsein? Es ist MUT + RISIKO!

Solange Du mutig bist und kleine bzw. größere (kontrollierte) Risiken eingehst, wird Dich die Welt bzw. KI nicht herumschubsen.

Die Kernkompetenz der Erfolgreichen, vor allem der Gründer, ist es, seine Furcht zu überwinden. Das Rezept dazu:

Mut = Angst + 1. Schritt

Damit melde ich mich als Gründer-Trainer ab – zumindest als Beruf und vermeintliche Berufung. Ab und zu werde ich weiter Artikel schreiben, vorwiegend zu Startup Vertriebsthemen. Natürlich helfe ich immer gerne all jenen Gründern, die Unterstützung brauchen – also einfach melden! Es ist nur eben kein Business mehr.

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