In meinem Entrepreneurship-Seminar an der Uni gab es seit 2012 nur einen Trend, der über mehr als drei Jahre und bis heute anhielt: Künstliche Intelligenz. D.h. anders als die meisten Trends, die verflogen sind, basierte ein nicht unwesentlicher Teil der Geschäftsideen der Gründer auf Machine Learning.
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Da ich nun mehrere Jahrzehnte Entrepreneurship mit B2B-Sales vereine, fokussiere ich das Thema Vertrieb für Startups.
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Was nun aber mit GPT passiert ist, hat selbst die Experten überrascht. Manche sind gar schockiert. Die KI-Koryphäen schlagen reihenweise Alarm. Selbst Elon Musk bereut, dass er mitverantwortlich war für OpenAI. Es geht alles viel zu schnell! Der Stand 2023 wurde von manchen erst in einigen Jahren oder gar Jahrzehnten erwartet.
Mit dem Auftauchen der Eisbergs GPT, wirkt es nun fast so, als hätten alle KI-Startups nur darauf gewartet, jetzt aufzupoppen.
Täglich kommen dutzende KI-Lösungen hinzu und verschränken sich gegenseitig. Die Innovations-Sprünge und Qualität sind faszinierend und gleichzeitig irgendwie nicht von dieser Welt. Dort wo es noch mangelt, ist innerhalb von wenigen Monaten eine Verbesserung zu erwarten, die Kritiker in die Schranken weist.
Beispiele von KIs:
- GPT, der Platzhirsch, bietet neue Lösungen und Plugins, die alles in den Schatten stellen. Z.B. kann man PDFs (Unternehmens-Blanz) hochladen und dazu Fragen stellen bzw. sich eine Prognose mit Grafen etc. ausgeben lassen;
- Auto-GPT (der God-Mode von GPT), sozusagen ein High-End Prozess-Manager, der sich wie ein Mensch durch das Internet klicken kann bzw. externe Dienstleister anweist;
- Facebook´s AI kann Dich als Avatar lebensrealistisch abbilden – d.h. Du sagst der KI, was Du im Video sagen sollst und macht ein Video von Dir mit Deiner Stimme;
- Google hat eine KI entwickelt, mit der man Landschaften oder ganze Häuser erstellt, durch die man durch wandern kann;
- Stanford University hat ein Verfahren entwickelt, mit dem man Machine Learning Modelle um das über 100-fache schneller und damit günstiger macht. Sozusagen für jedermann.
Darüber hinaus gibt es hunderte (unbekannte) Lösungen von Geheimdiensten und Firmen. Von War-KI, Bild-/Video-/Moovie-Maker-Generatoren bis hin zu Medikament-Entwicklung, usw.
Wer wird überhaupt noch seinen Job behalten?
KI-Lösungen sind naturgemäß im Wissens- und Prozess-Bereich unterwegs. D.h. Informationen generieren, zusammenfügen, bewerten, Strategien entwickeln, Aufgaben ableiten und teilweise selbst ausführen,…
Anders als in der Menschheitsgeschichte, in der die Menschen mit einer höheren Ausbildung auch mehr verdient haben, so erwischt es mit der neuen Intelligenz diesesmal gerade Menschen mit Wissen.
Hat die Industrialisierung, die Elektrizität, das Internet,.. jeweils dafür gesorgt, dass die Anzahl der Jobs gleich oder sogar mehr geworden ist – vor allem angenehmere und höher bezahlte Tätigkeiten – so wird es diesesmal vermutlich ganz anders ausgehen.
Wen wird es stark treffen? Ich behaupte, fast alle. Es ist nur eine Frage der Zeit und Reihenfolge!
Es gilt dabei zwei Klassen von Jobs zu unterscheiden:
- Information-Worker & Creative-Jobs: Designer, Developer, Coaches, Berater, HR, Marketers, Projekt-/Produkt-Manager, Führungskräfte, Filme-Macher, Models, Autoren, Musiker, Künstler, Ingenieure,…
- Offline & Menschen-Interaktions Jobs: Ärzte, Pflegekräfte, Maler, Zimmerer, Call-Center-Anget, Außendienst-Vertriebler, Mechaniker, etc.
Das Muster: zuerst sterben die Jobs ab, die unmittelbar von der KI besser gelöst werden. Z.B. Grafik-Designer; danach die Tätigkeiten, die nur noch Top 10% der ursprünglichen Arbeitskräfte bedürfen – es bleibt (vorerst!) sozusagen nur noch „the best of the rest“ übrig. Zuletzt sind es die Jobs, die eine offline Komponente haben und durch KI-Roboter ersetzt werden.
Es mag überraschen, warum Experten wie z.B. Fachärzte gefährdet sind. Der Grund ist einfach: man braucht nur noch wenige davon, wenn man die KI an seiner Seite hat. Die meisten Kunden werden vorher ihre KI konsultiert haben und 90% der Fälle selbst lösen können. Im Ausnahmefall bedarf es den Top-Experten, der einen operiert oder das Solar-Dach (mit seinem KI-Roboter) installiert. Aber auch das wird in naher Zukunft hinfällig. Die KI entwickelt sich so rasant, dass KI-Roboter alles besser können werden. Schneller, billiger, besser als je ein Mensch, der auf der Erde gelebt hat!
Warum ist das so?
Die KI entwickelt schon eigenständig neue KI-Modelle. Sozusagen die eigenen Kinder, die besser sind als ihre Eltern.
Das geht rasant vonstatten und erklärt die Quantensprünge, die man aktuell und in den nächsten Monaten sehen wird.
Manches wird nicht sofort kommen! Es ist nicht zu prognostizieren, ob in 3 Monaten, zehn oder mehr Jahren. Meiner Meinung wird es schneller gehen als man es sich vorstellen mag!
Was bedeutet das für Startups?
Viele haben es – zuerst in den USA – schon gemerkt oder werden es demnächst spüren: den Auftrags-Abriss des Geschäfts! Nahezu alle Dienstleistungen werden von KI attackiert. Denn die Kunden können immer mehr selbst, ohne externe, teure Leistungen beziehen zu müssen.
Eine einzige KI wie GPT kann faktisch hunderte, wenn nicht tausende Startup-Geschäftsmodelle um den Faktor 10x-100x übertrumpfen – und das für lau.
Gründer müssen sich daher folgende Fragen stellen:
- kann mein Business überleben, wenn eine KI wie GPT alle halbe Jahre doppelt so gut wird und dabei fast kostenlos ist?
- wie können wir im Startup selbst KI Lösungen nutzen oder entwickeln, um nur noch 10% der heutigen Kosten zu haben?
- welche Geschäfts-Chancen tun sich nun neu auf, in denen Du sehr viel Kompetenz mitbringst und die Marktmacht der etablierten Wettbewerber durch eine eigene (KI-)Lösung aufbrechen kannst?
Falls Du für alle drei Fragen keine zufriedenstellende Antwort hast, bleibt Dir nur das Startup zu beerdigen und einen Job anzunehmen, der noch nicht so schnell von der KI disruptiert werden kann. Damit verbunden ist auch, sich entsprechende Kompetenzen schnell anzueignen, die eine gewisse „Überlebensfähigkeit“ für die nächsten Jahre hat.
Solltest Du für Dich oder Dein Startup einen Ansatz gefunden haben, Dein Geschäft weiterzuentwickeln oder etwas Neues zu gründen, dann empfehle ich die „OMA“ = One-(Wo)Man-Army. Das ist das neue Schlagwort in der Szene: maximale Flexibilität und Speed, indem man kein Team mehr hat, keine Investoren braucht,…. Die Software übernimmt alles! Es ist, wie wenn Captain Kirk die Enterprise alleine ohne Besatzung steuert – was er übrigens in einem Film tut!
Ein zentrales Problem, das ich für alle Gründer sehe, die weitermachen wollen, ist die Geschwindigkeit der technischen und der damit verbundenen Markt-Entwicklungen. Dauerte es früher Jahrzehnte bis ein funktionierendes Geschäftsmodell vernichtet wurde bzw. in den letzten Jahrzehnten in etwa eine Dekade, so werden es künftig nur noch wenige Jahre oder gar Monate sein, die ein Geschäftsmodell standhält. Eine irre Dynamik, die extreme Flexibilität erfordert.
Gründer werden von der KI-Revolution wohl noch mit am meisten profitieren, wenn sie ein Geschäftsmodell gefunden haben und extrem anpassungsfähig sind.
Viele Startups und Unternehmen wird es jedoch nicht mehr brauchen. Ein enormer Druck für den Arbeitsmarkt. Eine KI wie GPT wird auch viele KI-Konkurrenten einfach ersetzen und verdrängen. Vielleicht bleibt auch nur eine Gott-KI übrig, ein einziges Unternehmen auf der Welt?
Mehr im Teil 2
Im nächsten Artikel werde ich einen Ausblick geben, wohin sich das alles aus meiner Sicht für die Menschheit entwickelt.
Ich beschäftige mich seit 2010 mit Künstlicher Intelligenz auf der Meta-Ebene. Vorweg: ich bin skeptisch! Ich werde die Vor- und Nachteile der künstlichen Intelligenz darstellen. Ebenso, welche Schlüsse ich für mich aus den Entwicklungen als Gründer bzw. -Trainer und privat für mich ziehe.
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