Militär für Gründer

Keine Sorge, ich werde nicht – wie Oliver Samwer seiner Zeit – vom Blitzkrieg für Startups schreiben. Und ich will auch nicht Sunzi über die Kriegskunst als Startup-Lektüre promoten, obwohl dies fast alle Manager und Vorstände lesen.

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Da ich nun mehrere Jahrzehnte Entrepreneurship mit B2B-Sales vereine, fokussiere ich das Thema Vertrieb für Startups.
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Bei Krieg geht es leider immer um Leben und Tod! Also ums Ganze. Daher ist dieses Themenfeld einen Blick wert zu überprüfen, ob sich daraus nicht grundsätzlich hilfreiche Perspektiven und Ansätze für Innovatoren finden lassen.

Eine Zeitenwende für Startups

Wenn man bedenkt, dass große Teile der Medizin, Kommunikations-Technologien, Führung-Methoden, Mondlandung, Satelliten, Silicon Valley, Internet, GPS, eigentlich jede große Erfindung der Menschheit aus Gründen der Verteidigung (oder Angriffs-Vorhaben) entwickelt bzw. mit Billionen (!) gefördert wurden, wird einem klar, wie stark der Bereich Militär seit Jahrtausenden die Welt beeinflusst. In vielen westlichen Ländern wurde dies – auch aus ideologischen Gründen – seit dem kalten Krieg systematisch unterschätzt. Mit Ausnahme der USA und Israel, die auch deshalb in nahezu allen relevanten Technologie-Feldern federführend sind als die eindeutigen Innovations-Leader der westlichen Welt.

Mit der nun anstehenden neuen Weltordnung und Sicherheits-Politik sind extreme Investitionen der Staaten und damit enorme Innovations-Schübe zu erwarten.

Denn um als Land nicht unterzugehen oder von einer Diktatur bitter versklavt zu werden, müssen zwingenderweise die hemmenden Regularien und überbordende Bürokratie in „Tesla-Geschwindigkeit“ überwunden werden. Das ist wiederum immer eine Gelegenheit für Newcomer den Markt aufzumischen. Zumindest für Gründer, die sich der Realität stellen und in der Lage sind, alte überkommene Perspektiven hinter sich zu lassen.

Wer also für sich erkannt hat, dass Frieden und Wohnstand nicht ohne ausgeprägte Wehrhaftigkeit zu haben sind, der kann als Gründer z.B. für Defence-Tech oder Ähnliches dazu beitragen, dass die Blume der Demokratie, die in der Weltgeschichte eine Ausnahme darstellt und bedroht ist, nicht verblüht.

Man darf dem gewalttätigen Bösen nicht die Macht geben, die Regeln zu definieren.

Dafür braucht es ein Bollwerk – und zwar ein Faktisches und keine reinen Worthülsen. Elon Musk hat es mit seiner Satelliten-Lösung Starlink vorgemacht. Ohne jenes hätte die Ukraine von Tag eins des Überfalls kein Internet gehabt. Ein nicht zu unterschätzendes Detail für den Kriegs-Verlauf – ermöglicht von einem Gründer.

Grundvoraussetzungen für den Erfolg

Im Militärischen gibt es drei Pfeiler, um sich gegenüber Aggressoren abzusichern oder sich, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, wenigstens effektiv verteidigen zu können.

  1. Wille
  2. Bereitschaft
  3. Fähigkeit

In Deutschland war bisher weder der Wille vorhanden zur Verteidigung („Soldaten sind Mörder“). Noch gab es eine Bereitschaft (kaum ein Panzer oder Hubschrauber ist einsatzbereit). Und von der Fähigkeit ganz zu schweigen (alte oder fehlende Waffen).

Wie heißt es bei der Bundeswehr: „ohne Mampf keinen Kampf!“

Wenn Deutschland eine direkte Grenze zu Russland hätte, wäre die demokratische Bundesrepublik bereits nach zwei Tagen Angriffskrieg schon Geschichte – traurig aber wahr: viele Tote, Freiheit ade, Gulag, Armut, Militarismus.

Wenn Russland Deutschland angegriffen hätte, wären wir ohne jede Wehrhaftigkeit von heut auf morgen in einem nie endenden Horror-Film aufgewacht!

Die Ukrainer wissen das. Deshalb setzen sie für Ihr Land das eigene Leben aufs Spiel. Sie machen uns vor – der westlichen Welt blamabel den Spiegel vorhaltend – was echter Wille bedeutet und für das Land sogar zu sterben. Und ohne diesen Willen wird man nichts, auch gar nichts bewahren!

Ebenfalls zeigt die Ukraine eine taktische Bereitschaft. Denn sie haben sich über Jahre nach dem Krim-Überfall vorbereitet – der Westen aus Naivität und Dummheit nicht! Was den standhaften Ukrainern aber fehlt, um auch siegen zu können, sind Waffen. Deshalb auch die ständige Bitte um Waffenlieferungen an die NATO-Länder, die sich hier größtenteils lächerlich machen – auch eben, weil bei diversen gestrigen Parteien dazu Wille, Bereitschaft und Fähigkeit (noch) nicht ausreichend vorhanden sind.

Fazit: Lass es sein…

wenn Du es als Politiker nicht drauf hast! Gleiches gilt für den Gründer! D.h. lass es, wenn Du es weder unbedingt willst, noch bereit bist, Dein Leben auf Dein Startup auszurichten und – oft vergessen – wenn Du dazu nicht die relevanten Kompetenzen ins Feld führst!

Diese Essenz aus dem Kriegshandwerk ist damit eins-zu-eins auf Startups übertragbar – ob man das mag oder nicht! Denn schließlich geht es um etwas – kein Larifari!

Stell Dir daher vor der Gründung wirklich die Fragen,

  • will ich wirklich gründen, will ich das unbedingt? Also Opfer bringen und zwar über viele Jahre hinweg?
  • Bin ich vom Setup her überhaupt bereit dazu? Habe ich also das Umfeld, die nötigen Ersparnisse, mentale Bereitschaft,…?
  • Habe ich selbst wirklich die Ressourcen und Talente zur Verfügung, diese Idee auf die Beine zu stellen? Und zwar ohne von anderen (z.B. Investoren) abhängig zu sein.

Viele Gründer, wie auch ich seiner Zeit bei meiner ersten Gründung, können lediglich ein oder zwei Fragen bejahen. Das reicht jedoch nicht! Der einzig positive Effekt, der daraus resultieren kann ist, dass man etwas gelernt hat. Aber es ist oft auch Zeit- und Ressourcen-Verschwendung, die fast immer eine Zweit-Gründung unmöglich macht. Das erlernte Wissen ist dann irrelevant oder kaum mehr nutzbar, wenn man nicht erneut in der Lage ist zu gründen. Besser wäre, gleich nur zu starten, wenn es auch Sinn macht und Aussicht auf Erfolg hat.

Die tollen, oftmals bewunderten Startup-Gründer, vor allem die die Welt wirklich verändern, können hinter allen oben genannten Punkten eine Checkbox machen.

Das heißt nun nicht, dass Du noch länger warten sollst, bis alles passt, um zu starten. Das wäre ebenfalls ein schwerwiegender Fehler, wichtige Zeit verstreichen zu lassen! Nein, Du musst nur davon ablassen, irgendein Startup erfolgreich zu machen. Ich selbst wollte anfangs einfach nur nicht angestellt, eben mein eigener Chef sein, vielleicht noch Ruhm und Reichtum. Das ist aber zu wenig! Du brauchst DEIN Startup, das zu Dir passt!

Suche Dir als Gründer nur die Business-Idee aus, die Du von ganzem Herzen willst, wozu Du auch in Deinem Setup bereit bist. Und vor allem, wo Du Dein ganzes Können und herausragende Kompetenzen in den Ring werfen kannst.

Finde Deine beste Idee zu Deinem Gründer-Glück. Sei dabei beim Workshop am 6. Mai 22 in München.
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